Wissenswertes

Was ist Vault?

„Vault“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „Tresor“. Hier in diesem Fall handelt es sich um die Autodesk-Software Vault, die bei vielen Autodesk-Produkten in der Basic-Version bereits enthalten ist.

Autodesk Vault ist ein PDM (= Product Daten Management) – Programm, das dazu dient, alle Computer-Daten, die beim Planen, Zeichnen und Konstruieren erstellt werden, sicher zu verwalten. Alle zur Zeichnung, resp. zum Auftrag gehörigen Dokumente wie z.B. das Angebot an den Kunden, Worddokumente, Excel Tabellen, Schriftverkehr können ebenfalls mit in die Verwaltung einfließen.

Die Autodesk Vault – PDM Lösung setzt sich aus einem Client und einer Server Software zusammen:

Server   =   zentraler Speicherort, hier ein softwareseitiger Datenspeicher, der ADMS (Autodesk Datenmanagement Server) genannt wird.

Client    =   Arbeitsplatz mit Zugriff über das Netzwerk auf den Server

Server ADMS:

Der ADMS kann praktisch auf jeder beliebigen geeigneten Hardware installiert werden; zu empfehlen ist dafür jedoch ein extra Rechner (Computer), der nur für diese Aufgabe eingesetzt wird.

Für den ADMS wird der SQL Server Express von Microsoft verwendet. Dies ist die kostenlose Variante des weitverbreiteten Microsoft SQL Servers. Der SQL Server Express hat eine markante Einschränkung:

  • Die maximale Größe der Datenbank beträgt 10 GB.

Die Datenbank darf hierbei nicht verwechselt werden mit dem Datenspeicher. Bei Autodesk Vault sind die Datenbank und der Datenspeicher getrennt, sie stehen aber in Beziehung zueinander. Die Datenbank steuert und verwaltet den Datenspeicher, also gibt z.B. an, welche Datei im Datenspeicher wann und von wem erzeugt wurde, welche Datei die aktuellste Version und welche die Vorgängerversion ist. Der Datenspeicher enthält sämtliche Dateien (Zeichnungen, Dokumente,…)

Grob überschlagen kann bei einem Unternehmen mit vier Konstrukteuren die relative Arbeitszeit durchaus vier Jahre und mehr betragen, bevor die Kapazität der Datenbank von 10 GB erschöpft ist. Tritt dieser Fall ein, kann jederzeit ohne Datenverlust ein Update auf die Kaufversion des Microsoft SQL Servers erfolgen. Die Datenbanken sind kompatibel. Die Größe des Datenspeichers vom SQL Server Express ist nach oben offen, sie wird aber begrenzt durch das Betriebssystem und die Hardwarekomponenten.

Clients:

Die oben erwähnten Clients werden auf den Konstruktionsarbeitsplätzen (und/ oder auf den Office-Arbeitsplätzen) installiert und regeln den Zugriff auf den Autodesk Datenmanagement Server (ADMS). Das heißt, mit dem Client können die Daten auf dem Server gesichtet werden, sie können vom Server ausgecheckt, verändert und wieder eingecheckt werden und schließlich dann auch zur Produktion freigegeben werden.

Wie funktioniert nun das Verändern der Zeichnungen oder Dokumente?

Auschecken = Herunterladen der Zeichnungen und Daten vom Server auf den Arbeitsplatz. Beim Auschecken wird eine Kopie der aktuellen Version der Datei (vom Server) lokal auf dem Arbeitsplatz gespeichert. Dabei wird die Datei auf dem Server als „in Bearbeitung“ markiert. Das hat zur Folge, dass die Datei von keinem anderen Arbeitsplatz „ausgecheckt“ und damit verändert werden kann. Dennoch kann man diese Datei schreibgeschützt laden. Dies ist notwendig, damit im Team beispielsweise an mehreren Bauteilen oder Baugruppen gearbeitet werden kann.

Einchecken = Hochladen der Zeichnungen und Daten vom Arbeitsplatz auf den Server. Man erzeugt lokal auf dem Arbeitsplatz z.B. ein neues Bauteil, oder verändert eine „ausgecheckte“ Datei. Danach wird diese Datei auf dem Datenmanagement Server eingecheckt. Einchecken bedeutet, man stellt eine Verbindung vom Client zum ADMS her und speichert dort die Zeichnung oder das Dokument. Somit hält der ADMS immer die aktuelle, letzte Version der Datei bereit.

Wesentliche Vorteile von Autodesk Vault:

  1. Es wird beim Konstruieren immer mit der vollen Leistung der Workstation (Arbeitsplatz) gearbeitet. Es fallen keine Wartezeiten an, da ja nur die „ausgecheckte“ Datei benutzt wird, der Rest befindet sich auf dem Server.
  2. Das Netzwerk wird nicht permanent belastet. Netzlast fällt nur beim Auschecken oder beim Einchecken der Daten an. Werden die Daten ohne Autodesk Vault auf dem Server gehalten, so wird mit wachsender Datenmenge das Netzwerk immer mehr belastet (ständiger Datenaustausch des Arbeitsplatzes mit dem Server).
  3. Aktuelle Daten befinden sich ausnahmslos auf dem Vault Server. Erfährt z.B. die Zeichnung eine Änderung, wird beim Einchecken in den Vault Server die Originaldatei durch die neue Version ersetzt. Die alte Version bleibt erhalten, aber entsprechend markiert. So stehen diese Vorgängerversionen bei Bedarf immer noch zur Verfügung, die aktuellen Daten gibt es aber nur ein einziges Mal an einer Stelle, auf dem Vault Server. Das ist sehr wichtig für die Datensicherheit im Unternehmen = ein einziger Ort mit allen aktuellen Daten. Somit wird auch eine optionale Datensicherung vereinfacht.